War es im Vorjahr bereits ein Teilnehmer*innen Rekord mit 187 Segler*innen, so wurde diese Teilnehmerzahl heuer nochmals übertroffen! 206 Segelbegeisterte machten sich am Samstag, bei deutlich mehr Sonnenschein als vorhergesagt auf den Weg, um innerhalb von 12 bzw. 24 Stunden eine möglichst lange Strecke auf dem vorgegebenen Parcours zu segeln. Gemessen wird die zurückgelegte Distanz in gerader Linie zwischen den Bojen. Diese Distanz wird nach Yardstick verrechnet, um die unterschiedlich schnellen Boote miteinander vergleichen zu können. Mit 55 startenden Booten waren das so viele Teams wie noch nie zuvor bei der 12 Stunden Regatta! 38 Boote wagten sich an die 12 Stunden, 17 Enthusiasten sogar an die 24 Stunden auf dem Attersee.
Der angesagte Regen blieb glücklicherweise aus und das Wetter erwies sich als konstant warm mit leichtem Wind. Der Start vor dem Union-Yacht-Club Attersee um Punkt 8 Uhr gestaltete sich malerisch-idyllisch, begleitet von einer leichten Brise. Bei der 12 Stunden Regatta blieben von den gestarteten 55 Booten nur drei Crews auf der Strecke, eine der drei Crews musste wegen Materialschaden schon zur Mittagszeit aufgeben.
Für die 17 „Wahnsinnigen“, die noch weitere 12 Stunden segelten, um die 24 hours komplett zu machen, waren die Windverhältnisse nachts ähnlich ruhig wie tagsüber: es war eine kühle Sommernacht, ohne Sturmböen, was wohl niemanden an die 24 hours des letzten Jahres erinnert. Damit waren zwar keine Streckenrekorde zu erwarten, aber alle 17 Boote, die für die 24 hours an den Start gegangen sind, konnten die Regatta auch erfolgreich abschließen. Volle 24 Stunden auf einem Segelboot durchzusegeln, das nehmen sich nur wirkliche Enthusiasten vor, denn gerade das Navigieren in der Nacht ist keine leichte Aufgabe, nur wenige Lichter geben Anhaltspunkte zur Orientierung.
Von Beginn an löste sich die Liberté mit Skipper Tobias Böckl vom Feld und war in ständiger Führung. Mit einer internationalen Neun-Mann-Crew mit Alexander Lausecker (UYCAs), Lukas Neumüller (SCATT), Florian Gföllner (UYCAs), Benedikt Stärker (UYCAs), Anna Saletu (UYCAs), Alexander Steinleithner (SCATT), Luis Wenger-Oehn (UYCAs), Chas Beek (NHYC) und Adam Bradly (NHYC) erschallten in diesem Jahr auch englische Kommandos auf dem Attersee.
Der große Vorsprung auf dem Wasser zeigte sich auch in den berechneten Ergebnissen und somit ging der Sieg der 12 Stunden Regatta sowohl nach gesegelten als auch nach mit dem Rating Yardstick korrigierten Meilen an die Liberté: Skipper Tobias Böckl (UYCAs) legte in den 12 Stunden eine Strecke von 35,831 Meilen (etwa 56 km) zurück.
Das Team um Böckl zählte sich aber auch zu den Enthusiasten der 24 hours und segelte insgesamt etwa 76 Meilen (140 km) und gewannen damit die Wertung für das Boot, das am weitesten segelte. Rechnet man die Korrektur des Yardstickratings ein, lieferten sich mit dem Jugendteam des Union-Yacht-Clubs Wolfgangsee unter Führung von Lukas Eigenstuhler ein knappes Rennen.
Nach berechneter Distanz gewann das Jugendteam des Union-Yacht-Clubs Wolfgangsee mit Skipper Lukas Eigenstuhler und einer dreiköpfigen Crew Matteo Feichtenschlager (UYCWg), Tobias Michael Grasmann (UYCWg) und Balbina Kloiber (UYCWg) auf einer Global One Design, mit einem Vorsprung von mit der Gesamtdistanz verglichenen lächerlichen 153m vor Tobias Böckl und seiner Crew. Diese außerordentliche seglerische Leistung des Jugendteams wurde mit einem 500g Silberbarren gewürdigt, der stilecht in einem Vollcarbon-Ständer des High Tech Unternehmens Peak Technology übergeben wurde.
Die 12 Stunden Regatta war die zweite Veranstaltung der Langstrecken-Reihe „Long-Distance-Challenge“. Zur Endwertung, um den Sieger des 1kg-Silberbarren zu ermitteln, wird noch die Lange Wettfahrt am 03.08.2024 hinzugerechnet. Zu dieser Mittelstreckenregatta mit der längsten Tradition in Europa erwarten wir wieder über 100 teilnehmende Boote.