Als aktueller Europacup-Führender reiste Max Stelzl vom UYCAs mit hochgesteckten Zielen zur Motten-Weltmeisterschaft an den Gardasee. Klares Ziel war die Qualifikation für das Gold-Finale, also das beste Drittel des rund 220 Teilnehmer starken Feldes. Den Cut für die Goldflotte ersegelte Stelzl mit Platz 30 in souveräner und eindrucksvoller Manier, entsprechend passte der Salzburger seine Erwartungen nach oben an, angepeilt waren die Top-50. „Mit Platz 48 am Ende der WM habe ich mein persönliches Ziel knapp erreicht. Ich hätte im Finale besser fahren können, dann wären auch die Top 35 drin gewesen. In Anbetracht der Gegner bin ich aber sehr zufrieden und happy mit meiner Leistung. Ich habe gesehen, dass ich an der Weltspitze dran bin, ganz nach vorne fehlt noch das letzte Quentchen Speed. Mit meinem aktuellen Set-Up und dem derzeitigen Geschwindigkeitspotential bin ich taktisch zu anderen Varianten als von den Motten-Regatten daheim oder im Europacup gezwungen. Beide Parameter lassen sich nur mit weiteren internationalen Top-Veranstaltungen trainieren und verbessern“, zieht Max Stelzl ein sehr positives Resümee.
Lernprozess
Vor allem Matthäus Hofer zeigte in seinem erst vierten Wettkampf in der technisch und seglerisch äußerst anspruchsvollen Motten-Klasse sein Potential. Beim ersten großen internationalen Wettkampf qualifizierte sich Hofer (ebenfalls vom UYCAs) klar für das Silber-Finale. Sein Ziel einer Platzierung unter den Top-100 verfehlte der aus Niederösterreich stammende Segler aufgrund einer fiebrigen Erkrankung knapp. Am letzten Tag der WM musste Hofer passen und griff damit zwei Mal voll in den Punktetopf. Schlussendlich steht bei seiner ersten Motten-WM ein 119 Platz zu Buche.
Mehr mit Material und Boot als mit Wind und Gegnern zu kämpfen, hatte Konstantin Kobale. Er sah in der Qualifikation mehrmals die Zielflagge nicht, segelte die Weltmeisterschaft entsprechend in der Bronze-Flotte zu Ende.
Maßgeblich unterstützt wurden die „Candidate Sailing Team“-Kollegen dabei von Max Stelzl. Sowohl in Punkto Material als auch Trimm und Technik gab es ein äußerst befruchtendes Miteinander. „Wir haben die letzten Wochen gemeinsam am Wasser und an Land an allen möglichen Details gearbeitet. Das hat uns alle voran gebracht“, so Stelzl über die Vorbereitung auf die WM.
Stelldichein der Superstars
Die Weltmeisterschaft wurde erwartungsgemäß von drei Nationen dominiert: England, Australien und Neuseeland. Dabei liest sich die erste Seite der Endergebnisliste wie das Who-is-Who des internationalen Foiling- und Extreme-Segelsports. Die Goldmedaille holte der Brite Paul Goodison, seine America’s Cup Teamkollegen von Artemis Racing, Nathan Outteridge und Francesco Bruni beendeten die WM auf den Plätzen sechs und elf. America’s Cup Gewinner Peter Burling sicherte sich Silber. Mit drei Wettfahrtsiegen und sechs weiteren Top-Fünf-Plätzen unterstrich er einmal mehr seine Sonderstellung im Segelsport. Er verlor die entscheidenden Punkte am letzten WM-Tag.
Für das „Candidate Sailing Team“ stehen im Sommer einige Team-interne foiling-Sessions auf kleineren Katamaranen auf heimischen Gewässern am Programm. Mit Spannung wird die Entscheidung über die Entwicklungen im America’s Cup sowie im Red Bull Youth America’s Cup verfolgt. „Im September sollte neben dem bereits lancierten Termin für den nächsten Cup Anfang 2021 Klarheit geben“, so Teammanager Roland Regnemer.
Information Moth World Championships 2017:
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***Bildmaterial***
Maximilian Stelzl bei der Motten-WM © Martina Orsini
Matthäus Hofer bei der Motten – WM © Martina Orsini
Unter Angabe des Fotocredits laut Dateinamen zur redaktionellen Verwendung in Zusammenhang mit dem Candidate Sailing Team freigegeben.
Bericht von Anna Sollereder