Moni und Harald haben die letzte Boje gerundet

Wir trauern um zwei große österreichische Segler. UYCAs-Ehrenmitglied Franz „Moni“ Eisl und sein Segelpartner Harald Fereberger sind beinahe gleichzeitig von uns gegangen.

Franz „Moni“ Eisl verstarb am Freitag, 12. Juli 2019 im Alter von 98 Jahren, Harald Fereberger verstarb am 15.Juli 2019 im Alter von 90 Jahren. Mit Moni Eisl verliert der Union-Yacht-Club Attersee eines seiner Ehrenmitglieder und die Drachenflotte ihren Gründer und Ehrencommodore. Harald Fereberger, war zusammen mit Moni einer der großen österreichischen Drachensegler und zusammen eroberten sie den Weltmeistertitel 1977 in Thun. Die österreichische Drachenflotte hat die beiden Segler 2014 mit dem „Red-Jacket“ der Drachenflotte geehrt.

Franz „Moni" Eisl
Franz „Moni" Eisl wurde 1921 geboren und stammt wie Harald Fereberger aus Gmunden am Traunsee. Später übersiedelte er aus beruflichen Gründen nach Salzburg. Er war Mitglied im UYC Traunsee und nahm mit Harald Musil im Starboot an den Olympischen Spielen 1960 in Rom teil. Im UYC Wolfgangsee verbrachte er seine ersten Jahre als Drachen-Segler, seit 1980 war er Mitglied im UYCAs.

Moni’s erster Drachen war OE 30 „Meermaid“, ein Haitzinger-Bau, Baujahr 1967. Mit diesem Boot und Harald Fereberger am Steuer gewann das Team zusammen mit Monis Bruder Friedl die erste österreichische Drachen-Staatsmeisterschaft 1967. Im Sommer 1968 versank „Meermaid“ dann allerdings während eines Gewitters im Wolfgangsee. Moni erzählte diese Geschichte durchaus gerne. Sie begann meistens mit der Frage „Warum heißt mein Boot U-2? Weil: U-1 antwortet nicht!“. Mit U-1 ist allerdings „Meermaid“ gemeint. Während einer Spazierfahrt mit Frau und Schwiegermutter am Wolfgangsee traf eine plötzliche Gewitterbö den Drachen und brachte ihn zum Kentern. Moni musste noch in letzter Sekunde seine Schwiegermutter aus dem sinkenden Drachen retten.

In den folgenden beiden Jahren segelte das Team Fereberger, Eisl, Stangl dann auf Karls Stangls Drachen OE 23 „Serendepity“, ein Borresens, Baujahr 1962. Mit diesem Boot gewann das Team die Staatsmeisterschaft 1971.
Im gleichen Jahr wurde aber ein neues Boot ein Borresens-Bau angeschafft und in Erinnerung an den Verlust von OE 30 eben mit dem Namen „U-2“ und der Segelnummer OE 44 registriert. Mit OE 44 „U-2“ ersegelte das Team Fereberger, Eisl alle ihre Erfolge während der nächsten Jahre. Zweimal wurde Moni auch am Steuer österreichischer Staatsmeister: 1976 und 1980.

Seine größten Erfolge feierte er jedoch mit Harald Fereberger: 6-facher österreichischer Staatsmeister, 11. Platz bei der Weltmeisterschaft 1969 in Palma, 10. Platz bei den olympischen Spielen 1972 in Kiel, 9. Platz bei der Weltmeisterschaft in Australien 1979. Der allergrößte Erfolg im Drachen war jedoch der Weltmeistertitel 1977 in Thun in der Schweiz. Das Weltmeisterboot von damals, OE 44, ist ein Holzdrachen, Borresens, Baujahr 1971, ist bis heute im Besitz der Familie Eisl und steht im UYCAs am B-Steg. Es war in der internationalen Drachenszene als schnellstes Boot bekannt und wurde von der Werft Borresens als Formvorlage für die ersten GFK-Drachen ab 1973 verwendet. Auch als Hochseesegler war Moni erfolgreich: 1980 gewann er den Titel bei der Swan-Weltmeisterschaft. Der Yacht Club Austria machte ihn zu seinem Ehren-Commodore.

Seit 20 Jahren segelte Moni keine Regatten mehr, genoss jedoch noch immer die Ausfahrten mit seiner Frau und „U-2“ am Attersee.

 

Moni Eisl und Harald Fereberger zählen zu den großen Persönlichkeiten des österreichischen Segelsports. Wir werden sie immer in Erinnerung behalten und sprechen den Familien der Hinterbliebenen unsere herzliche Anteilnahme aus!