91. Lange Wettfahrt

Bei wechselnden Winden war es am 3. August in diesem Jahr eine „kurze“ Lange Wettfahrt am Attersee.

Mit 94 teilnehmenden Booten wurde zwar die angestrebte 100 Boote Marke nicht erreicht, dennoch ist diese Regatta die teilnehmerstärkste Regatta am Attersee. Sie zählt gemeinsam mit dem Attersee-Grand-Prix, der 12 Stunden Regatta und den 24hours vom Attersee zur „Long-Distance-Challenge“.

Die Wettervorhersage prophezeit Regen, was einige Mannschaften dazu veranlasste dann doch nicht an den Start zu gehen. Das war ein Fehler. Es war eine der wirkliche denkwürdigen Langen Wettfahrten – der Großteil des Feldes war nach rund 5 Stunden zuhause ­anstatt sonst nach acht oder neun.

Der Start erfolgte bei Westwind,­ das Feld zog sehr dynamisch gegen Süden. Bald setzte sich eine Spitzengruppe ab. Starker Regen setzte ein und verlangte den Seglern einiges ab. Überraschend war, dass der Regen den Wind nicht wegspülte. Bei überschaubaren Sichtverhältnissen ging es weiter Richtung Süden.

Mit dem Regen-Ende kämpfte der West mit dem Südwind um die Vorherrschaft. Zu dieser Zeit fuhr der führende Pulk bereits in die Bucht von Burgau ein. Die Segler, die zu früh auf den Südwind setzten, und sich am östlichen Ufer orientieren, blieben dort hängen. Als der vordere Teil des Feldes die Boje im Süden rundete, setzte sich der Südwind durch. Die Boote, die sich nun am Ostufer orientiert hatten, bekamen mehr Wind und wurden mit einer rund 10 bis 20 prozentig höheren Bootsgeschwindigkeit belohnt. Es ist eine Seltenheit, dass wenn das Feld von Burgau nach Kammer, respektive von Süden nach Norden fährt, Südwind weht. Dass hat zur Folge, dass die Boote ihre Spinnaker und Gennaker auspacken. Es war ein beeindruckendes und wirklich seltenes Bild – über 70 Schiffe mit ihren bunten „Blasen“ die sich Richtung Norden aufmachten.

Als die ersten 30 Schiffe nach Kammer – den nördlichen Wendepunkt – kamen, verließ die Sonne die Kraft und damit vertrieb der Westwind wieder den Südwind. Damit waren die Segler noch einmal gefordert. Es hieß, bei drehenden Winden, wieder aufzukreuzen nach Attersee. Die Reihenfolge in der vorderen Gruppe wurde nochmal ordentlich durcheinander gewürfelt.

Die komplizierten Verhältnisse hat die Mannschaft der Sonderklasse Fima am besten im Griff, die mit einem Einlauf als Fünfte den Sieg nach berechneter Zeit für sich entscheiden konnte.

Den Sieg nach gesegelter Zeit holten sich die Brüder Eitziger auf einem Tornado. Sie benötigten für die Seerunde drei Stunden, 12 Minuten und 53 Sekunden und verfehlten die Bestmarke von Andreas Hagara auf dem M2 aus dem Jahr 2010 nur um 55 Sekunden

Der Burgau-Pokal für das schnellste Kielboot nach berechneter Zeit ging ebenso wieder Gesamtsieg an die Sonderklasse Fima.

Den Olympia-Pokal für das schnellste olympische- oder ehemals olympische Kielboot gewann Günther Lux (UYCAs), der die Seerunde alleine auf seinem Star absolvierte.

Das Event brachte sowohl junge, als auch erfahrene Segler an den Start. Sie traten auf neuen Konstruktionen, sowie auf teils über 100 Jahre alten Booten an, um den Rekord zu brechen.

Die Lange Wettfahrt entschied auch über den Sieg in der „Long-Distance-Challenge“ – der an Günther Wendl (UYCAttersee) ging. Zweiter wurde Gerald Truttenberger (SCKammersee) und dritter Matthias Poell (UYCAs). Alle drei haben auch hervorragende Ergebnisse bei den Events Attersee Grand Prix und der 12 Stunden Regatta erzielt und sind würdige Sieger.

 

Hier geht's zum Bericht über die Lange Wettfahrt von TV1:

https://tv1.nachrichten.at/v%C3%B6cklabruck/sendung/2019_32/91_Lange_Wettfahrt_2019/13890